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Onycholysis: Abgelöste Nägel - Ursachen, Diagnose und Behandlung

Geschrieben von Dr. Amro Homssi | 18.04.2024 17:53:45

Einleitung

Onycholysis, die Ablösung des Nagels vom Nagelbett, kann mehr als nur ein ästhetisches Problem sein. Dieser Zustand kann ein Symptom für verschiedene zugrunde liegende Gesundheitsprobleme darstellen und sollte daher ernst genommen werden. In diesem umfassenden Blogbeitrag beleuchten wir Onycholysis detailliert und betrachten die verschiedenen Facetten dieses Zustands. Wir erkunden, wen Onycholysis betrifft, wie die Diagnose und Behandlung erfolgt, welche Prognose Betroffene erwarten können und welche Maßnahmen zur Selbsthilfe und Prävention ergriffen werden können.

Onycholysis: Definition und Erscheinungsbild

Der Begriff "Onycholysis" setzt sich aus den griechischen Wörtern "onycho" (Nagel) und "lysis" (Auflösung) zusammen und beschreibt die Ablösung des Nagels vom Nagelbett. Diese Ablösung kann teilweise oder vollständig erfolgen und beginnt typischerweise am freien Rand des Nagels. Infolge der Ablösung des Nagels gelangt Luft unter den Nagel, was zu einer weißlichen oder gelblichen Verfärbung des betroffenen Bereichs führt.

Symptome und Auswirkungen


Während Onycholysis in einigen Fällen schmerzfrei sein kann, können verschiedene Symptome auftreten, wie zum Beispiel:

  • Sichtbare Ablösung des Nagels: Der Nagel löst sich vom Nagelbett, beginnend am freien Rand.
  • Verfärbung: Der betroffene Bereich erscheint weißlich oder gelblich.
  • Brüchigkeit: Der Nagel kann brüchig und leicht splittern.
  • Verdickung: In einigen Fällen kann der Nagel verdicken.
  • Schmerzen: In seltenen Fällen kann Onycholysis mit Schmerzen oder Druckempfindlichkeit verbunden sein.

Risikofaktoren und Betroffene

Onycholysis kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen. Bestimmte Faktoren können das Risiko für die Entwicklung von Onycholysis erhöhen, darunter:

  • Häufige Wasserexposition: Langes oder wiederholtes Eintauchen der Hände oder Füße in Wasser, beispielsweise durch Schwimmen, Abwaschen oder berufliche Tätigkeiten, kann den Nagel aufweichen und die Ablösung fördern.
  • Chemikalienexposition: Der regelmäßige Kontakt mit Chemikalien, wie Reinigungsmitteln oder Haarfärbemitteln, kann den Nagel ebenfalls schädigen und die Ablösung begünstigen.
  • Nagelverletzungen: Traumata des Nagels, wie Stöße, Quetschungen oder Prellungen, können die Struktur des Nagels beeinträchtigen und die Ablösung vom Nagelbett erhöhen.
  • Nagelpilzinfektionen: Pilzinfektionen des Nagels, auch als Onychomykose bekannt, können den Nagel schwächen und die Ablösung begünstigen.
  • Hauterkrankungen: Bestimmte Hauterkrankungen, wie Psoriasis oder Ekzeme, können die Haut um den Nagel herum beeinträchtigen und die Ablösung des Nagels fördern.
  • Systemische Erkrankungen: In seltenen Fällen kann Onycholysis ein Symptom für systemische Erkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen sein.

Diagnose und Abgrenzung

Die Diagnose von Onycholysis erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung des betroffenen Nagels durch einen Arzt, Dermatologen oder Podologen. Der Arzt wird den Nagel genau betrachten und nach den Symptomen und der Krankengeschichte fragen.

 

 

 

Weitere Untersuchungen:

In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein, um die zugrunde liegende Ursache der Onycholysis zu ermitteln und andere Erkrankungen auszuschließen. Diese Untersuchungen können beinhalten:

  • Kulturen: Abstriche vom Nagel oder der Haut können auf Pilzinfektionen untersucht werden.
  • Bluttests: Bluttests können durchgeführt werden, um systemische Erkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Diabetes auszuschließen.
  • Bildgebungsverfahren: In seltenen Fällen können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographien (MRT) eingesetzt werden, um Knochenerkrankungen oder andere strukturelle Probleme auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Onycholysis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In den meisten Fällen ist die Behandlung erfolgreich und der Nagel kann wieder vollständig an das Nagelbett anheften.

Behandlung der zugrunde liegenden Ursache:

  • Nagelpilzinfektionen: Bei einer Nagelpilzinfektion werden Antimykotika in Form von Cremes, Lacken oder Tabletten verschrieben.
  • Hauterkrankungen: Die Behandlung von Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Ekzemen kann dazu beitragen, die Entzündung um den Nagel herum zu reduzieren und die Ablösung zu verhindern.
  • Systemische Erkrankungen: Die Behandlung systemischer Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion.
  • Schutz des betroffenen Nagels: Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist der Schutz des betroffenen Nagels vor weiterer Traumatisierung. Dies kann Maßnahmen wie das Tragen von schützendem Schuhwerk, das Vermeiden enger Schuhe und das Tragen von Handschuchen bei der Hausarbeit beinhalten.
  • Verhaltensänderungen: Verhaltensänderungen, wie die Reduzierung der Häufigkeit des Händewaschens und die Verwendung milder Seifen, können dazu beitragen, die schädlichen Auswirkungen von Feuchtigkeit und Chemikalien zu minimieren.
  • Medikamente: In seltenen Fällen kann die Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten erforderlich sein, um Schmerzen oder Entzündungen zu lindern.
  • Operative Eingriffe: In extrem seltenen Fällen, bei schweren oder wiederkehrenden Fällen von Onycholysis, kann die operative Entfernung des betroffenen Nagels erwogen werden.

Prognose und Selbsthilfemaßnahmen

Die Prognose für Personen mit Onycholysis ist im Allgemeinen gut, besonders wenn die zugrunde liegende Ursache frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die vollständige Wiederanheftung des Nagels kann jedoch mehrere Monate dauern, da der Nagel langsam nachwächst.

Selbsthilfemaßnahmen:

  • Vermeiden Sie weitere Traumatisierung: Schützen Sie den betroffenen Nagel vor Stößen, Quetschungen und anderen Verletzungen.
  • Halten Sie den Nagel sauber und trocken: Waschen Sie Ihre Hände oder Füße regelmäßig mit milder Seife und trocknen Sie sie gründlich ab.
  • Verwenden Sie atmungsaktive Materialien: Tragen Sie Baumwollsocken und atmungsaktive Schuhe, um Feuchtigkeit zu vermeiden.
  • Achten Sie auf gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann die allgemeine Gesundheit verbessern und die Nagelgesundheit fördern.
  • Stressmanagement: Stress kann die Gesundheit der Nägel beeinträchtigen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.

Prävention

  • Tragen Sie Handschuhe: Tragen Sie beim Putzen, Gärtnern oder bei der Arbeit mit Chemikalien Handschuhe.
  • Nagelpflege: Pflegen Sie Ihre Nägel regelmäßig und vermeiden Sie zu kurzes Schneiden.
  • Feuchtigkeitspflege: Verwenden Sie eine feuchtigkeitsspendende Hand- und Fußcreme, um trockene und brüchige Nägel zu vermeiden.
  • Regelmäßige Fußpflege: Lassen Sie Ihre Füße regelmäßig von einem Podologen untersuchen und behandeln, um Fußprobleme frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Onycholysis ist zwar ein unangenehmer Zustand, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Durch die frühzeitige Erkennung der Ursache, die richtige Behandlung und die Umsetzung von präventiven Maßnahmen können Betroffene eine vollständige Heilung erreichen und gesunde, schöne Nägel wiedergewinnen.