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Diabetischer Fuß: Eine ernste Komplikation bei Diabetes

Finger mit Bluttropfen und Diabetes Blutzuckermessgerät
Kurzüberblick
  • Diabetischer Fuß: Folgeerkrankung von Diabetes mit trockener Haut, Geschwüren & Amputationsrisiko.
  • Hohe Blutzucker, Durchblutungsstörungen & Nervenschäden begünstigen Fußprobleme bei Diabetes.
  • Arzt und Podologe arbeiten zusammen: Blutzuckereinstellung, Fußpflege & Behandlung von Wunden.
  • Tägliche Inspektion, Hygiene, passende Schuhe und Rauchstopp senken das Risiko für diabetischen Fuß.
  • Früherkennung und konsequente Therapie ermöglichen gute Prognose, Amputationen vermeiden.

Beschreibung des Problems

Diabetes mellitus, eine weitverbreitete Stoffwechselerkrankung, kann bei mangelnder Kontrolle zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Das diabetische Fußsyndrom, auch als diabetischer Fuß bezeichnet, stellt eine ernstzunehmende Folgeerkrankung dar. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir den diabetischen Fuß umfassend, indem wir seine Entstehung, Risikofaktoren, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten, Prognose sowie präventive Maßnahmen detailliert erläutern.

Diabetischer Fuß: Definition und Risiko

Der Begriff "diabetischer Fuß" umfasst verschiedene Fußprobleme, die bei Menschen mit Diabetes auftreten können. Diese reichen von harmlosen Erscheinungen wie trockener Haut und Rissen bis hin zu schwerwiegenden Komplikationen wie Infektionen, Geschwüren und im schlimmsten Fall Amputationen.

Das Risiko für die Entwicklung eines diabetischen Fußes steigt mit der Dauer und Schwere der Diabeteserkrankung, schlecht eingestellten Blutzuckerwerten, Rauchen sowie bereits bestehenden Nerven- oder Gefäßschäden.

Ursachen und Risikofaktoren

Diabetes führt zu verschiedenen Veränderungen im Körper, die das Risiko für Fußprobleme erhöhen. Dazu gehören:


  • Erhöhter Blutzuckerspiegel: Chronisch hohe Blutzuckerwerte schädigen Nerven und Blutgefäße, insbesondere in den Extremitäten wie den Füßen.
  • Verminderte Durchblutung: Die geschädigten Blutgefäße führen zu einer eingeschränkten Blutzirkulation in den Füßen, wodurch die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigt wird.
  • Nervenschädigung (Diabetische Neuropathie): Nervenschäden führen zu einem Verlust des Schmerzempfindens und der Wahrnehmung von Druck, Temperatur und anderen Empfindungen in den Füßen. Dadurch können unbemerkt Verletzungen oder Druckstellen entstehen, die sich unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen entwickeln können.
  • Trockenheit und Risse in der Haut: Die diabetische Neuropathie kann zu einer verminderten Schweißproduktion führen, was die Haut trocken und rissig macht. Diese Risse bieten Eintrittspforten für Infektionen.

Symptome und Diagnose

Die Symptome des diabetischen Fußes können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren. Zu den typischen Anzeichen gehören:

  • Trockene, rissige Haut
  • Verlust des Schmerzempfindens und der Wahrnehmung von Druck und Temperatur
  • Missempfindungen wie Kribbeln oder Brennen
  • Fußschmerzen
  • Rötung, Schwellung und Wärme der Haut
  • Wunden, Geschwüre oder Eiterbildung
  • Gangstörungen

Die Diagnose des diabetischen Fußes erfolgt durch eine gründliche Untersuchung des Fußes durch einen Arzt oder Podologen. Neben der Inspektion des Fußes können weitere Untersuchungen wie die Überprüfung der Fußpulsation, die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall durchgeführt werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung des diabetischen Fußes hängt von der Schwere der Probleme ab. In den meisten Fällen können Fußprobleme durch eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen erfolgreich behandelt werden:

  • Blutzuckerkontrolle: Die optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels ist die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung und Behandlung von diabetischen Fußproblemen.
  • Fußpflege: Regelmäßige Fußkontrollen, professionelle Fußpflege und die Entfernung von Hornhaut sind essenziell, um Fußprobleme frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
  • Druckentlastung: Spezielle Einlagen oder Schuhe können den Druck auf die Füße umverteilen und so Druckstellen und Wunden vorbeugen.
  • Infektionsbehandlung: Bei Infektionen kommen Antibiotika oder andere Antiinfektiva zum Einsatz.
  • Wundversorgung: Wunden und Geschwüre müssen fachgerecht behandelt und versorgt werden, um eine Heilung zu fördern.
  • Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, z. B. bei infizierten Geschwüren oder gangränösen Arealen, kann eine Operation notwendig sein.

Zusammenarbeit von Arzt und Podologe

Die Behandlung des diabetischen Fußes erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Podologe. Der Arzt ist für die Gesamtbehandlung der Diabeteserkrankung und die Diagnose von Fußproblemen verantwortlich, während der Podologe die fachkundige Fußpflege, Druckentlastung und Wundversorgung übernimmt.

Prävention: Den diabetischen Fuß verhindern

Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung des diabetischen Fußes ist die optimale Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Daneben spielen folgende präventive Maßnahmen eine wichtige Rolle:

  • Regelmäßige Fußkontrollen: Lassen Sie Ihre Füße mindestens einmal jährlich von Ihrem Arzt oder Podologen untersuchen.
  • Tägliche Fußinspektion: Untersuchen Sie Ihre Füße täglich auf Verletzungen, Rötungen, Schwellungen oder andere Veränderungen.
  • Fußhygiene: Waschen Sie Ihre Füße täglich mit lauwarmem Wasser und milder Seife. Trocknen Sie sie anschließend sorgfältig ab, insbesondere zwischen den Zehen.
  • Feuchtigkeitspflege: Tragen Sie regelmäßig feuchtigkeitsspendende Cremes auf, um trockene Haut zu vermeiden.
  • Nagelpflege: Schneiden Sie Ihre Nägel gerade und vermeiden Sie zu kurzes Schneiden. Lassen Sie Ihre Nägel bei Bedarf von einem Podologen pflegen.
  • Bequemes Schuhwerk: Tragen Sie gut sitzende, bequeme Schuhe mit weichem Innenfutter. Vermeiden Sie enge Schuhe und hohe Absätze.
  • Wärme vermeiden: Setzen Sie Ihre Füße nicht extremer Hitze aus, z. B. durch Heizkissen oder Wärmeflaschen.
  • Rauchen aufgeben: Rauchen verengt die Blutgefäße und verschlechtert die Durchblutung, was das Risiko für Fußprobleme erhöht.

Prognose und Fazit

Mit frühzeitiger Erkennung, konsequenter Blutzuckerkontrolle, sorgfältiger Fußpflege und geeigneten Behandlungsmaßnahmen können diabetische Fußprobleme erfolgreich verhindert oder behandelt werden. Im schlimmsten Fall drohen jedoch Amputationen. Daher ist es für Menschen mit Diabetes mellitus essenziell, ihre Füße täglich zu inspizieren, bei Auffälligkeiten umgehend einen Arzt oder Podologen aufzusuchen und auf eine optimale Diabetes-Einstellung zu achten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über ein individuelles Behandlungskonzept zur Vorbeugung und Früherkennung des diabetischen Fußes. Gemeinsam können Sie die Entstehung dieser ernst zu nehmenden Komplikation verhindern und Ihre Lebensqualität erhalten.